Geothermischer Strom für Ostafrika

Ein tiefer Graben zieht sich durch Ostafrika. Er liefert der Erdwärme bemerkenswert günstige geologische Rahmenbedingungen.

Bislang nutzt nur Kenia, als ein einziges Land in der Region, dieses Potenzial für geothermische Kraftwerke. Seit 2003 gibt es das GEOTHERM-Programm. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover weltweit Länder bei der Erschließung geothermischer Energie. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt in Ostafrika. Man kooperiert mit den Staaten entlang des Ostafrikanischen Grabens, sammelt Informationen und erarbeitet für Länder wie Eritrea, Kenia, Uganda, Tansania oder Äthiopien umfassende Überblicke und viele Details zur realistischen Einschätzung ihrer geothermischen Potenziale. Die Länder brauchen diese Energiequelle: Die Ölpreise haben längst kritische Marken erreicht, der Klimawandel bereitet anderen heimischen Ressourcen zunehmend Probleme. In den früheren Jahren galt die Wasserkraft als zuverlässiger Energielieferant. Die verstärkt auftretenden Trockenperioden haben das geändert und man ist händeringend auf der Suche nach Alternativen, um die Versorgung stabilisieren und den wachsenden Bedarf decken zu können. Die Staaten unternehmen derzeit große Anstrengungen, den Weg für weitere erneuerbare Energien zu ebnen. Deswegen besteht jetzt die historische Chance, den bisher nur in Kenia geschafften Durchbruch der Geothermie auch in die Nachbarländer zu tragen. In Ostafrika ist das GEOTHERM-Programm Teil einer gemeinsamern Anstrengung mit anderen internationalen Geberorganisationen (Island, Italien, Frankreich, USA) im Rahmen eines Projektes der Global Environment Facility (GEF), um eine solche Entwicklung mit gebündelten Kräften anzustoßen. Das GEOTHERM-Programm ist ein Thema der 9. Geothermischen Fachtagung vom 15.-17.11.06 in Karlsruhe. Auf der zentralen Veranstaltung der auf Wachstum orientierten Branche dreht sich unter dem Motto „Mehr Energie von unten“ auch in diesem Jahr wieder alles um die Entwicklung und Nutzung der sauberen und unerschöpflichen Energie aus dem Innern der Erde. Die Geothermischen Fachtagungen stellen seit fünfzehn Jahren den Treffpunkt und die Plattform für Wissenschaft und Wirtschaft im deutschsprachigen Raum. Quelle: Geothermische Vereinigung e.V.

Geonet News vom 1157979956

Einfach anrufen