Grundsteinlegung für Geothermiekraftwerk zur Stromerzeugung in Bruchsal

Baden-Württemberg geht ab jetzt einen neuen Weg bei der Energiegewinnung: In Bruchsal ist jetzt der Grundstein für ein neues Geothermiekraftwerk gelegt worden.

Es ist das landesweit erste Kraftwerk dieser Art, mit dem ab Herbst 2008 aus Erdwärme Strom erzeugt werden soll. Mit der Nutzung der in tiefen Erdschichten vorkommenden Erdwärme zur Stromerzeugung werde in Baden-Württemberg ein neuer Weg in der Energiegewinnung beschritten, so Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner. „Es ist weiterhin noch Pionierarbeit zu leisten. Es besteht aber große Hoffnung auf einen Durchbruch für diese noch neue Umwelttechnologie. Mit der Grundsteinlegung wird ein wichtiger Meilenstein für die Erschließung der Erdwärmevorkommens erreicht.“, sagte Umweltministerin Gönner auf der Veranstaltung am 16. Januar 2008. Das Engagement des Betreiberkonsortiums verdiene dabei besondere Anerkennung, so Gönner. „Es wurde ein gut durchdachtes und tragfähiges Konzept erarbeitet. Ob sich die Erwartungen erfüllen werden, wird sich jedoch erst zeigen, wenn die ersten Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist werden können“, betonte Gönner. Projektpartner sind die Stadt Bruchsal, die Energie– und Wasserversorgung Bruchsal und die EnBW Energie Baden-Württemberg. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 17 Millionen Euro. Das Kraftwerk ist auf eine elektrische Leistung von 550 Kilowatt ausgelegt und soll etwa 1.000 Haushalte mit Strom versorgen. „Die Geothermie bietet die Chance, in der Energieversorgung sowohl beim Strom wie auch beim Wärmebedarf den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich zu steigern“, so Gönner. Bislang sei es allerdings noch nicht gelungen, die vorhandenen Potenziale zu erschließen. „Es ist eine sorgfältige Vorbereitung und Durchführung notwendig, um etwaige Risiken für die Umgebung rechtzeitig zu erkennen.“ So liege ein Geothermieprojekt in Basel in der Schweiz seit vergangenem Jahr auf Eis, nach dem es dort in der Region mehrfach zu Erderschütterungen gekommen war. „Fehlschläge dürfen nicht entmutigen. Sie zeigen aber, dass noch weitere Forschungs– und Entwicklungsarbeit notwendig ist und möglicherweise nicht jedes in der Theorie denkbare Verfahren kurzfristig auch in der Praxis umsetzbar ist“, betonte Gönner. Im Zuge der aktuell laufenden Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), mit dem die Vergütungssätze für die Einspeisung von Ökoenergie in die Stromnetze neu festgelegt werden, will die Umweltministerin weitere Verbesserungen für die Tiefengeothermie durchsetzen. So solle die vorgesehene Absenkung der Sätze bei größeren Strommengen korrigiert werden. Ergänzend setzt sich Gönner außerdem auf Bundesebene für ein Versicherungsmodell zur Minderung von Bohrrisiken ein. Das Bundesumweltministerium habe sich dazu bereits aufgeschlossen gezeigt. „In Baden-Württemberg gibt es ein reichhaltiges Vorkommen an potenziell erschließbarer Erdwärme. Deshalb müssen wir in diesem Zukunftssektor die Entwicklungen vorantreiben. Hürden, die einer Realisierung von Projekten entgegenstehen, müssen weiter abgebaut werden.“, so Gönner abschließend. Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg

Geonet News vom 1202125145

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